Fernhandel im Mittelalter
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Vorwort
Wie war es wohl vor Äonen, zu Beginn.
Als wir anfingen Siedlungen zu bilden, deren Bewohner vornehmlich aus Sippen bestanden?
Der Bedarf des alltäglichen Lebens wurde aus und von der Sippe befriedigt.
Mit der Zeit bildete sich jemand heraus, der es besser verstand, das eine oder das andere herszustellen.
Auf geheimnissvolle Weise waren die Krüge von Vertus haltbarer und auch schöner anzusehen, als die Anderer.
Konsequenterweise gab Vertus nicht Preis, was er anders machte. Das Geheimnis seines Erfolges gab er an seine Nachkommen weiter.
In einer anderen Sippe aber, war Theheme, die es besonders verstand, den Stoff zu weben.
Ihr Stoff war haltbarer und die Muster viel gefälliger.
Auch Sie folgte dem Beispiel, das Geheimniss nur in der Familie weiter zu geben.
Wenn Thehemes Familie nun einen Krug brauchte, war es zwar ein langer Weg bis zu Vertus, aber er lohnte sich, und Vertus bekam eine neue Decke.
So oder ähnlich mag es gewesen sein, als der Tauschhandel begann.
Die Sippen wuchsen, teilten sich, die Kinder zogen fort und das Wissen veteilte sich über das Land.
Auf den Wegen, die nun immer weiter wurden, wenn man etwas besonderes wollte, oder etwas brauchte, was es im eigenem Ort nicht gab, traf man sich nicht selten, an Wegkreuzungen, Furten, Brücken oder Rastplätzen, Orte halt, die für eine Rast besonders geeignet waren.
Und irgendwann kam jemand auf die Idee, sich in Zukunft auf halbem Wege zu treffen, und den Tausch an diesen Rastplätzen abzuhalten.
Doch nicht immer wurden die Verabredungen eingehalten und nicht immer, war ein adäquates Tauschobjekt vorhanden.
Es musste also etwas als Tauschobjekt her, das immer einen Wert besass.
Schmuck zum Beispiel, Bronze, Eisen, Kupfer, Silber...
Die Entwicklung zu Marktplätzen und Edelmetall als Tauschobjekt zeichnete sich schnell ab.
Funde aus der Bronzezeit belegen Spangenbarren aus Bronze, die wohl dem selben Zweck dienten.
Kluge und Findige entdeckten schnell die Möglichkeit, den Leuten die Wege abzunehmen und damit selber etwas zu vedienen.
Sie fuhren zu Vertus und kauften Krüge und zu Theheme und kauften Stoffe und fuhren mit Ochsenwagen dorthin, wo es keine Krüge und keine Stoffe gab.
So mag es sich verhalten haben, als die ersten Händler und der Gedanke des Kaufmannes geboren wurde.
Einleitung
Fernhandel im Mittelalter
Der Fernhandel begann nicht erst im Mittelalter.
Doch gewann dieser für Europa im Mittelalter eine besondere Bedeutung.
Ursache hierfür waren wohl die Kreuzzüge in das Heilige Land.
Durch diese entdeckten die Kreuzfahrer in einem besonderem Masse die Vielfalt der Güter
aus der Welt südlich des Mittelmeeres.
Obwohl es bereits vor den Kreuzzügen Handelsbeziehungen in den arabischen Raum und auch darüber hinaus gab,
entwickelte sich durch die Kreuzzüge ein neuer Warenbedarf, den wir heute vielleicht mit den Bereich Lifestyle beschreiben können.
Die Reise - Ausdehnung des Fernhandels
Die Reisen führten die Händler über unglaubliche Strecken.
Von Norwegen bis nach Indien und China,
von Grönland bis angeblich Wladiwostok und Yakutsk
N.N. - wir bemühen uns um Kartenmaterial
Nationalitäten der Fernhändler
Von Nationalitäten nach unserem heutigem Verständnis können wir im Mittelalter nur schwer trennen.
Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe definierte sich nicht durch 'nationale Merkmale' wie wir sie heute verstehen..
Daher ist es auch nicht möglich zu sagen, welchen Nationalitäten Fernhändler vorrangig angehörten.
Die drei wichtigsten Gruppen, aus denen sich vornehmlich Fernhändler bildeten
Juden als Fernhändler
Da die Fernhandelsbeziehungen nach ausserhalb des lateinisch sprachigen Raumes
durch die Gegebenheiten besondere Ansprüche an den Fernhändler stellten,
kristallisierten sich besonders in Zentral-Europa die Juden als Fernhändler des Mittelalters heraus.
Gründe dafür waren unter anderem:
- Viele Juden Europas hatten auf Grund der Vernetzung der Glaubensgemeinschaft persönliche Kontakte.
- Häbräisch war eine durchaus gängige Sprache unter gebildeten Menschen im arabischem Raum.
- Kenntnisse über die Gepflogehnheiten des Umganges und der sozialen Strukturen.
Diese drei Aspekte prädestinierten vornehmlich Juden für die Ausübung des Fernhandels.
Zudem kam, das die Juden auf Grund der religiösen und sich daraus ergebenden sozialen Strukturen im Europa
des Mittelalters
- kein ordentliches Handwerk ausüben durften
- die einzigen waren, die Geld verleihen durften
Hieraus entwickelten sich umständebedingt Fähigkeiten, Interessen und Kontakte,
die durch eben diese Bedingungen besonders gefördert wurden.
Daher war es naheliegend, das im besonderen Juden als Fernhändler auftraten.
Auf Grund dieses Umstandes wurden Juden in diesem Zusammenhang von den europäischen Herrschern
protegiert und in einer besonderen Weise beschützt.
Die Winkinger als Fernhändler
Die möglichen Übersetzungen, bzw. Herleitugnen de Wortes Wikinger stellt auch den Begriff
Vik oder Wik in die Wahl.
In diesem Zusammenhang mit der Assoziation Markt oder Marktplatz.
Bereits im 9. Jhd. unternahmen Skandinavier ausgedehnte Reisen weit über die Grenzen Europas hinaus.
Über die tatsächlichen Motive und Ursachen gibt es eine vielzahl von Theorien.
Völkerwanderungscharakter, Handelsreisen, Beutezüge..., und einiges mehr.
Wofür wir tatsächlich Belege finden können, sind eben auch Handelsreisen.
Es mag druchaus so gewesen sein, das es vorkam, das auf Grund einer verschmähten Handelsbeziehung, kurzfristig der Beschluss gefasst wurde, sich das Gewünschte Gut zu rauben, wenn es nicht zu erhandeln war.
Einer der wichtigsten Handeslplätze Europas im 10. Jhd. war in der Tat Haithabu, ein Ort an der Schlei im heutigem Schleswig Holstein, einen Steinwurf von Schleswig enfernt.
Dieser bzw. die Stadt Schleswig fand bereits Anfang des 900 Jarhunderts in den Fränkischen Reichsanalen namentlich Erwähnung.
Und auch die Herren Kaiser (Ottonen) waren nicht nur aus religiösen Gründen an diesem Ort interessiert.
Die Araber als Fernhändler
Die Araber unterhielten bereits Früh Fernhandelsbeziehungen nach Indien und China, aber auch nach Nordeuropa.
Handelsbeziehungen und auch Besuche in Haitahbu (Schleswigholstein) sind belegt.
Die Waren und Güter des Fernhandels
Die Waren und Güter des Fernhandels waren sehr umfangreich.
- Walrossbein
- Seile
- Silber
- Schiefer
- Stahl
- Gewürze
- Tuche
- Keramik
- Öle
wird fortgesetzt...
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