Heinrich III - Herrscher des Mittelalters
Heinrich III
Geboren: ?
Gestorben: 1272
König ab: 1216
--
Geschlecht: Plantagenet
Nationalität: englisch
Info: Heinrich III erhöht drastisch die Steuern. Er versucht damit die Inthronisierung seines Sohnes Edmund in Sizillien im Jahre 1255 zu finanzieren. 1264 wird Heinrich von den aufständischen britischen Baronen nach der Schlacht von Lewes gefangengenommen. Die Regierungsgewalt geht an Simon von Montfort, den Anführer der Barone über. Es bildet sich eine parlamentarische Kultur in Grossbritannien aus. Edward, der Kronprinz entkommt 1265 aus der Gefangenschaft, und schlägt Simon von Montfort in der Schlacht bei Evesham.
Kommentar Die Barone Britanniens erheben sich gegen den König. Im Verlauf der Revolution ensteht ein Parlament in Form und Funktion. Die Macht des Königtums wird zwar einerseits geschwächt, andererseits kann sich der König nun zukünftig auf einen geordneten Parlamentarismus stützen. Zusätzlich zu den Rittern de Grafschaften erhalten nun auch dei Städte durch ihre Bürgervertreter eine parlamentarische Vertretung.
zusätzliche Infos zur Person / was geschah von 1216 bis 1272
JAHR
Ereignisse :
1216
Der Bettelorden der Dominikaner wird gegründet und vom Papst bestätigt.
-
Geoffroy de Mandeville, Earl von Essex, wird auf einem Turnier zu Tode getrampelt.
1217
Kreuzzug gegen Ägypten. 1217-1221
-
bis 1227 Regierungszeit des Landgrafen Ludwig IV. ("dem Heiligen"), Gemahl der heiligen Elisabeth (Tochter des ungarischen Königs Andreas und seiner Gemahlin Gertrud von Andechs-Meran). Nach dem Tode Ludwigs geht Elisabeth über Bamberg nach Marburg, sie stirbt dort 1231 (Heiligsprechung > 1235).
1218
5. Kreuzzug 1218-1229
1220
Das Mühlhäuser Rechtsbuch erscheint. Es ist das erste Stadtrechtsbuch in deutscher Sprache.
-
Nordhausen wird Freie Reichsstadt.
-
In der Confoederatio cum princibus ecclesiasticis werden neue Fürstengesetze formuliert: Überlassung des Zins-, Münz und Zollrechts sowie große Teile der Gerichtsbarkeit an weltliche und geistliche Fürsten. Dies führt zu einer erneuten Einschränkung der Königsmacht.
1226
Gründung der Stadt Hamm
1227
bis 1240 Gemeinsame Verwaltung der Thüringer Landgrafschaf durch Heinrich Raspe IV. und Konrad.
-
-1254 Erbitterter Machtkampf der Staufer mit dem Papsttum, der mit dem Tod des Stauferkönigs Friedrich II. im Jahre 1250 endet. Sein Tod beendete gleichzeitig die Stauferepoche.
-
Aus der Lebensgeschichte des Ritters Ulrich von Lichtenstein sind interessante Einzelheiten über die Kleidung des Mittelalters zu erfahren. Der Ritter lässt sich für seinen exklusiven Minnedienst ein Dutzend Frauenkleider schneidern, zu denen er dreissig Paar Ärmel anfertigen lässt. Man geht dementsprechend davon aus, dass Ärmel im Mittelalter mit Knöpfen oder Bändern am eigentlichen Rock befestigt sind.
1228
5. Kreuzzug; Vertrag zwischen Friedrich II. und Sultan al-Kamil: Friedrich II. erfolgreich durch Verhandlungen. 1228-1229
1230
durch die Übersetzung französischer Ritterepen hält die höfische Sitte in Norwegen Einzug.
1232
Kaiser Friedrich II. verlegt seinen Sitz nach Palermo und fördert Kunst und Kultur. Er gesteht den deutschen Fürsten und den geistlichen Herrschern mehr Hoheitsrechte zu.
-
In die Praktiken der Inquisition kommt durch Verfügung Regelung als die Kirche dem Dominikanerorden den Auftrag zur Ermittlung von ketzerischen Umtrieben überträgt. Für diesen Orden bürgert sich die Bezeichnung "Hunde des Herrn" (domini cani) ein.
1234
Kreuzzug gegen die Stedinger Friesen (Bauern); Vorwürfe: Teufel in Gestalt eines Bockes/Frosches, Homagium, Unzucht. Dem Erzbischof von Bremen ging es um die Abgaben der Stedinger, die sie ihm aus politischen Gründen verweigerten; Folge: Vernichtung der Aufständischen bei Altenesch, der Rest erkennt die Forderungen an.
-
Der Aufstand der Stedinger Bauern gegen den Bischof von Bremen wird blutig niedergeschlagen. Die Bauern hatten die Abgaben verweigert, woraufhin der Papst sie zu Ketzern verurteilte.
1241
Schlacht bei Liegnitz zwischen dem deutsch-polnischen Ritterheer und den Mongolen. Obwohl die Mongolen siegen, ziehen sich diese aufgrund des Todes ihres Groß-Khans nach Asien zurück.
-
Der "Mongolensturm" endet bei der Schlacht von Liegnitz
1242
Einsetzung des Landgrafen Heinrich Raspe IV. als Reichsverweser. Er wird im Jahre 1246 gegen den Staufer Friedrich II. zum Gegenkönig gewählt.
-
Schlacht auf dem Peipussee Am 5. April diesen Jahres ficht ein russisches Herr unter Alexander Newski gegen den Deutschen Orden und den Schwertbrüderorden (freie umherreisende Ritter, die sich von Schlachten gegen die Heiden die Gnade Gottes erhoffen) . Die Russen setzen mit ihrem Sieg der Ostexpansion ein Ende. Man schätzt, das hier 15.000 Mann auf Seiten der Nowgoroder gegen ca. 10.000 Ordensritter angetreten waren. Der Hochmeister des Deutschen Ordens gerät in Gefangenschaft.
1243
Bürgerliche Verwaltung in Erfurt.
1244
Ende der Albigenserkriege. Jerusalem wird von den Moslems endgültig zurückerobert.
1247
bis 1264 Erbfolgekrieg nach dem Tod des kinderlosen Landgrafen Heinrich Raspe IV. zwischen Sophie von Brabant (der ältesten Tochter Ludwigs IV. und der hl. Elisabeth) und dem Wettiner Markgrafen Heinrich dem Erlauchten von Meißen. An diesen fällt die Landgrafschaft im. Jahr 1264.
-
Grössere Stadte hatten öffentlich verwaltete Siechenhäuser, die allerdings gemessen an der Einwohnerzahl recht geringe Kapazitäten hatten. Das Siechenhaus der Stadt Köln hatte Platz für 100 Kranke.
1248
6. Kreuzzug unter Ludwig IX., König von Frankreich gegen Ägypten. 1248-1254
1250
Die Inquisition beginnt mit der planmässigen Verfolgung von Menschen, die von den katholischen Glaubenssätzen abweichen und als Ketzer erkannt werden, sowie deren Folterungen und Verbrennungen. Im Laufe der Zeit mehrere Millionen Opfer.
-
Die Carmina Burana entsteht als Sammlung mittelalterlicher und deutscher Lieder.
-
Mittelalterliche Einteilung der "freien Künste" in "Trivium" (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und "Quadrivium" (Musik, Astronomie, Arithmetik, Geometrie).
-
Tod Friedrichs II.
-
Der französische Architekt Villard de Honnecourt beschreibt eine Uhr, die mit Gewichten funktioniert. Es wird angenommen, das die ersten mechanischen Uhren, die Räderuhren, ausgangs des 13. Jahrhunderts auifkamen.
1254
Hofkaplan Robert de Sorbon gründet in Paris die Theologenschule, die ab dem 14. Jh. nach ihm Sorbonne genannt wird.
1256
Mühlhausen erreicht faktisch die kommunale Selbstverwaltung und damit den (rechtlich allerdings nicht fixierten) Status einer Freien Reichsstadt.
1260
Die alchimistische Theorie vom "Stein der Weisen", der zufolge nach die Metalle aus Quecksilber, Schwefel und Salz bestehen und sich ineinander umwandeln lassen.
1266
Erste Erwähnung des Nordhäuser Rates
1268
Die "Ratmannen" wachen in Hamburg über die Einheitlichkeit der Bebauung entlang der Fleete und des Flusses. Dies ist das erste Beispiel für baupolizeiliche Massnahmen in Deutschland.
1270
7. Kreuzzug; König Ludwig IX. von Frankreich.
1271
In seinem Werk "Sphaera" beschreibt der Autor Robertus Anglicus, dass man von einem Einteilen der Zeit des Tages in ungleiche Stunden zu einem 24-Stunden Rhythmus übergeht.
1272
In Breslau wird eine Wasserkunstanlage eingerichtet. Das städtische Wassersystem wird mittels Schleusen und festgesetzten Staumarken geregelt.