|
Das Geld im Mittelalter
Währungen und Preise des Mittelalters
Im Mittelalter gab es keine einheitlich durchgängige Währung, mit festen Umrechnungssätzen zu anderen Währungen. Dies gibt es erst seit der Neuzeit.
Ursprünglich wurde getauscht, dann begann man mit wertvollem, auch Schmuck, zu bezahlen.
Überregional funktionierte das allerdings nur mit Werten, welche überall einen besonderen und messbaren Wert hatten. Edelsteine, Perlen, Edelmetalle.
Üblich waren im Mittelalter in Europa Edelmetalle; Kupfer, Silber, Gold. Man führte vor der Einführung von Münzen unter anderem stabförmige Barren mit, (Bereits seit der Bronzezeit Stab und Spangengeld) von welchen der erforderliche Preis in Gewicht abgeackt wurde. So entstand das Hacksilber.
Mit Münzen verfuhr man natürlich ebenso. Der Wert einer Münze bemass sich nach ihrem Gewicht und ihrem Material.
Das Prinzip der Bezahlung war : "Gewicht Edelmetall"
In der Merowingerzeit waren in Europa römische aber auch byzantinische Münzen in Gebrauch. Die Münzhoheit allerdings lag noch in Rom. Die Merowinger begannen die Münzhoheit Roms zu unterlaufen und prägten eigene Münzen.
Das Münz Pfund
Im Mittelalter war das Pfund als Gewichtsmaß in ganz Europas verbreitet, sein Gewicht wich jedoch von Stadt zu Stadt ab.
- Hatte das Pfund in
- so war es in Berlin nur etwa 467 Gramm
- Lediglich in der Medizin konnte sich das Nürnberger Apotheker-Pfund (357,854 g) durchsetzen in der Unterteilung
- 1 lb = 12 Unzen = 96 Drachmen = 288 Skrupel = 576 Obolus = 5.760 Grain.
1854 legte der Deutsche Zollverein das Pfund auf 500 Gramm fest. Begriffe wie Obolus und Skrupel, welche heute noch in unserer Sprache ihren Platz haben, stammen aus dieser Zeit.
Preise im Mittelalter - Kaufkraft heute. Ein Vergleich
Ihr findet unten einen Link zu einer Tabelle <Preise>.
Dort findet Ihr eine Umrechnung der Preise im Mittelalter, angegeben in Gramm Silber zu Euro.
Diese Umrechnung erfolgte von uns.
Als Basis haben wir das Einkommen eines Landarbeiters um 900 genommen, und es mit einem Einkommen eines Landarbeiters von heute gleichgesetzt.
Daraus ergab sich ein ungefährer Wert von 30 Euro je Gramm Silber.
Das ist natürlich keine exakte und sichere Methode, verschafft uns aber einen Anhalt der Wertigkeiten.
Bei den Münzen geben wir teilweise die ungefähre Kaufkraft in Euro an.
Die Basis dafür ist die o.g. Tabelle, wobei wir hier der Einfachheit halber einen Pfennig mit einem Gramm Silber gleichgesetzt haben.
Der Pfennig hatte im durschnitt allerdings etwa, ca., ungefahr, fast, genau 1.1 g. Silber.
Auch hier stellt dieser Kaufkraftvergleich nur einen Anhalt dar, um die Gestaltung der Werte tranzparenter zu machen.
|
Münzen und deren Bezeichnungen
Die ersten Namen der Münzen des Mittelalters stammten
aus dem Lateinischen, man sprach halt lateinisch.
Daher Begriffe wie Denare oder Solidi / Solidus.
Die Bezeichnungen und zugeordneten Münzgewichte sind
allerdings nicht immer eindeutig.
Letztendlich lief alles darauf hinaus, das eine Währungsbezeichnung ein
Synonym für eine Gewichsteinheit war.
(Z.B. Pfund)
Man nannte es anders, war aber immer noch am Ursprung, dem Gewicht
eines Edelmatelles orientiert.
Eine Münze hatte das ihr eigene, zugewiesene Gewicht,
oder sie war gehackt.
Wobei mit "einer Münze" NICHT alle Pfennige gemeint sind!
Der Pfennig OTTO III. war im Gewicht NICHT identisch mit dem Pfennig von Siegfried von Westenburg!
Wohl aber sollte der Pfennig von beispielsweise OTTO III. durchgängig und annähernd das gleiche Gewicht haben.
Kaufleute verfügten häufig über eigene, kleine Waagen zum abwiegen der Münzen.
Manche Münzen waren eben auch bekannt und brauchten daher nicht unbedingt gewogen werden,
ausser, man hatte den Verdacht, es wäre wohl ein Betrug.
(Nimmt man viele Silbermünzen, und schabt vom Rand
einer Jeden ein wenig ab, so kommt einiges zusammen.)
Auf solche Dinge so wie auf Fälschungen achtete man
bei größeren Mengen Geldes schon.
Wobei die Größenordnung natürlich subjektiv war.
( Bis in die Neuzeit ist diese Gedanke, des Edelmetallwertes an einer Währung, erhalten
geblieben. Bsp. der Silberdollar.
Erst mit der Hegemonie der "Gnome von Zürich" (Lord Wilson) hat der US-Dollar
seinen Edelmetallwert verloren!
Heute ist eine Bankknote ein Zahlungversprechen der ausgebenden Bank.
Das muß nicht immer gehalten werden. Als Beispiel,
die Währungsreformen Brasiliens der letzten 25 Jahre.)
|
|
|
|
|
|
|
- Brakteat (KEINE WÄHRUNG !)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
- *Gulden (Auch Florentiner fl.)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
| |
- *Gulden (Auch Florentiner fl.)
|
|
|
|
|
|